Auch wenn die Ära der klassischen VHS-Kassetten langsam in den Hintergrund tritt, gibt es nach wie vor zahlreiche Klassiker, die es wert sind, gesammelt zu werden. Besonders im europäischen PAL-Format findet man nach wie vor tausende Filme für VHS-Videorekorder. Das PAL-System (Phase Alternation Line) ist ein Farbübertragungsverfahren des analogen Fernsehens. Es gibt jedoch auch eine digitale Variante des PAL-Systems, die in der modernen Technik verwendet wird.
VHS, das für Video Home System steht, ist ein analoges Aufzeichnungs- und Wiedergabeformat, das 1976 von der japanischen Firma JVC entwickelt wurde. Zu jener Zeit gab es bereits andere, technisch überlegene analoge Systeme, doch das VHS-System setzte sich schließlich gegen die Konkurrenten Video 2000 und BETA Video durch. Eine VHS-Kassette besteht aus einer robusten Plastikhülle, in der ein magnetisch beschichtetes Kunststoffband (Magnetband oder Videoband) aufgerollt ist. Diese Kassetten dienten als Datenträger für Filme und bildeten das Herzstück der Heimvideo-Revolution.
Der Siegeszug der VHS setzte sich fort, bis die DVD die Videokassette mit der Einführung der digitalen Ära ablöste. Ein wesentlicher Vorteil des VHS-Systems war, dass es im Vergleich zu anderen Formaten wie BETA Video und Video 2000 eine kompaktere Bauweise ermöglichte. Während diese Geräte zwei Köpfe für die Signalübertragung benötigten, konnte dies die Größe der Videorekorder entscheidend reduzieren. Auch heute noch sind VHS-Videorekorder in vielen Haushalten im Einsatz.
Trotz ihrer Popularität und der großen Anzahl an verfügbaren Filmen ist es wichtig zu beachten, dass VHS-Kassetten mit der Zeit an Qualität verlieren können und anfällig für Beschädigungen sind. Dennoch bleibt ihre Bedeutung für die Filmgeschichte unbestritten.
Made in Switzerland
Anfang der 1980er Jahre war die Schweiz nicht nur für ihre Banken, Käse und Schokolade bekannt, sondern auch für eine Vielzahl erfolgreicher Videofilm-Hersteller. Diese produzierten eine breite Palette an Spielfilmen auf Videokassette und exportierten diese in verschiedene Sprachen auf den Video-Markt in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich.
Auch heute noch erfreuen sich Schweizer Video-Labels großer Beliebtheit bei Sammlern. Besonders geschätzt wird, dass diese Filme oft in kleinen Auflagen produziert wurden und teilweise ungeschnitten oder exklusiv nur in der Schweiz erhältlich waren.
Diese Seite soll einen Einblick in die Vielfalt der Schweizer Videofilme geben, die in den frühen 1980er Jahren veröffentlicht wurden – Filme, von denen viele vielleicht nur dem Namen nach bekannt sind, deren Existenz aber oft im Dunkeln geblieben ist.
Made in Germany
Deutschland hat sehr erfolgreiche und viele Videohersteller hervorgebracht wie JVC der Erfinder der VHS, aber auch CMV, VMP und Atlas Video die bereits ende der 70er sehr erfolgreich waren und heute noch sehr beliebt sind. Anfang bis Mitte der 80er Jahren kam einige Konkurrenz dazu, Marketing, Warner Home, CIC Taurus und 20th Century FOX und viele andere.
Auch in Deutschland sind Videofilme nach wie vor sehr beliebt und in Sammlerkreisen heiß begehrt. Besonders seltene Exemplare sind dementsprechend oft von hohem Wert.
Made in Italy
Italien, das Land der Pizza und des Films, hat weltweit eine bedeutende Rolle in der Filmgeschichte gespielt. Bekannt für Klassiker wie die Spaghetti-Western, Mafia-Filme und Giallo-Thriller, hat es auch Kultfiguren wie Bud Spencer und Terence Hill hervorgebracht, die eine riesige, weltweite Fangemeinde gewonnen haben.
Italienische Videofilme wurden nicht nur in Italien produziert, sondern auch in anderen Ländern wie der Schweiz (z. B. durch Stella Video, SSV, GVC), Großbritannien (CBC Video) und Deutschland (Mondial) exklusiv vertrieben. Auch in Italien selbst, insbesondere durch Labels wie CVR Realvision, wurden zahlreiche begehrte und heute noch gesuchte Videokassetten produziert, die ihr in unserem Cover-Archiv bewundern könnt.
Anno 1976
Den langanhaltenden Erfolg von VHS werden JVC und der Vater des Systems, der 1993 verstorbene Katsuya Yokoyama, wohl selbst am wenigsten erwartet haben: Zwar war das Video Home System bei seiner Markteinführung in Japan und den USA 1976 ein grosser Erfolg, nicht zuletzt, weil bei zwei Stunden Aufnahmezeit ein kompletter Spielfilm oder ein ganzes Fussballspiel in NTSC-Format auf ein Band passten. Das von Sony entwickelte Konkurrenzformat Betamax speicherte auf einer etwas kompakteren Kassette maximal eine Stunde Bild und Ton.
Erst 1977 machten sich die Lager daran, den europäischen Markt aufzurollen, die VHS-Recorder für PAL beziehungsweise Secam speicherten auf derselben Kassette nun drei Stunden, die Betamax 3:15 Stunden. Philips und Grundig dilettierten mit ihren eigenen Systemen VCR Longplay beziehungsweise mit SVR herum. Erst 1979 und damit zu spät legten sie mit der Gemeinschaftsentwicklung Video 2000 nach. Aber da hatte JVC das Rennen längst für sich entschieden, fortan bauten alle nur noch VHS-Recorder.
Mit drei qualitativ ähnlichen Videobandformaten – Video 2000, Betamax und VHS – wurde es schon bald eng auf dem Videomarkt. Alle drei Systeme hatten sich schnell zu einem industriellen Massenprodukt entwickelt, die jedoch untereinander leider inkompatibel waren, und man versuchte vor allem sich in sachen Laufzeit zu überbieten. Letzten Endes konnte sich das VHS-Format, hauptsächlich durch das bessere Marketing, durchsetzen. Denn auch der Leihvideobereich beschränkte sich auf das in Haushalten häufigste Format, das mit einem Marktanteil von 93% im Jahr 1986 eindeutig die VHS-Kassette war.
Wie lagere ich meine Videokassetten am besten?
Videokassetten wurden so produziert, dass sie zumindest eine Lebensdauer von ungefähr 35 Jahren haben. Aber nur dann, wenn sie richtig gelagert werden. VHS-Kassetten die Ihnen am Herz liegen, müssen Sie aufrecht stehend lagern so wie Bücher im Regal und sollten auch immer zurückgespult sein. Die Kassette muss ausserdem in trockenen Räumen gelagert werden da sie sonst leicht von Schimmel befallen wird, es sollte auch beachtet werden, dass sie nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind das wiederum schlecht für das Band ist, aber auch das Videocover wird durch langanhaltende Bestrahlung unnatürlich schnell verblassen, mein Tipp macht euch eine Farbkopie vom Cover und legt diese einfach vor das original Cover.
Vielleicht wird so eure Lieblingskassette noch weitere 50 Jahre überleben.
Die vielen Gesichter der VHS und ihre Bezeichnung
Bezeichnung: Glasbox
Art: loses Cover mit Spanner
Hersteller: VMP, VPS, Atlas, Walt Disney ua.
Bezeichnug: Grosser Einleger
Art: loses Cover
Hersteller: Warner Home, Toppic, Highlight Video ua.
Bezeichnug: Kleiner Einleger
Art: loses Cover
Hersteller: VMP, VPS, VCL, Stella, Select ua.
Bezeichnung: Glasklappbox
Art: loses Cover (wie MC Kassetten aber grösser)
Hersteller: Royal Video, Atlas, Arcade, Stella, Movie Video ua.
Bezeichnung: 1/4 Cover - Viertelcover
Art: loses Cover
Hersteller: TOPPIC, VIP ua.
Bezeichnung: 1/2 Cover - Halbcover
Art: loses Cover
Hersteller: Nova Home Video
Bezeichnug: Pappe - Pappbox
Art: Kartonschuber
Hersteller: VPS, ITT, Nova Home, Movie Video ua.
Bezeichnung: Hardcover/ Hardbox
Art: auf die Videohülle geklebtes Karton- Cover
Hersteller: Atlas, Monte, UFA, Heeres, Marifon Video ua.
Bezeichnung: Grosser Einleger (eingeschweisst)
Art: in die Hülle eingeschweisstes loses Cover
Hersteller: UFA, Bavaria, CIC Video, Constantin ua.
Bezeichnung: Prägecover
Art: Direkt auf die Videoschutzhülle gedrucktes Cover
Hersteller: CIC Taurus
Bezeichnung: Grossbox - Quadratbox
Art: in die Hülle eingeschweisstes loses Cover / wie Super 8MM nur dicker
Hersteller: Bavaria, UFA, CMV ua.